26. April 2018
Bäume retten: eine Spielidee aus Magdeburg
Idee: Hartwig Haase, Magdeburg
2017 war das Lutherjahr mit der Gründung des „Bündnis Baum“, um Gedenkbäume zu pflanzen und Baumpatenschaften zu initiieren. Gleichzeitig gab es z. B. in der Stadt Magdeburg aber sicher auch anderswo viele Beispiele unbedachter Baumfällungen zusätzlich zu den durch die Sommerstürme beschädigten und umgestürzten Bäumen.
Motivation
2017 war das Lutherjahr mit der Gründung des „Bündnis Baum“, um Gedenkbäume zu pflanzen und Baumpatenschaften zu initiieren. Gleichzeitig gab es z. B. in der Stadt Magdeburg aber sicher auch anderswo viele Beispiele unbedachter Baumfällungen zusätzlich zu den durch die Sommerstürme beschädigten und umgestürzten Bäumen.
Spielprinzip
Durch Aufmerksamkeit (Aktionen, Petitionen, Eingaben, …) sollen leichtsinnige Baum-fällungen verhindert und alternativ Schäden durch Nach-und Neupflanzungen ausgeglichen werden. Dabei steht der Spieler stets in Konkurrenz zu herrschender Ignoranz und egoistischem Zweckdenken.
Wer steht hinter dem Vorhaben?
Entwickelt wurde das Brettspiel als Privatperson „zwischen den Jahren“ Ende 2017 unter dem Eindruck der vielen gefällte und durch die Stürme beschädigten Bäume speziell in Magdeburg und entlang der täglichen Radstrecke zur Universität.
Ich bin wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Otto-von-Guericke-Universität und verantwortlich für Vertiefungsrichtungen und Lehrmodule mit Nachhaltigkeitsbezug jeweils im Bachelor und im Master des Studiengangs Wirtschaftsingenieur Logistik. Ich bin Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Nachhaltigkeitsbüros der Universität.
Ehrenamtlich engagiere ich mich im Bündnis Baum im Netzwerk Zukunft und im OrgaTeam der Ökosozialen Hochschultage der Universität.
Was gab den Anlass zum Handeln?
Bäume gehören als einzigartige Zeichen zu einem funktionierenden Ökosystem. Stellvertretend für eine bedrohte Tier- und Pflanzenwelt besitzen sie Symbolcharakter in einem komplexen natürlichen System. Sie sind auch eine Möglichkeit, relativ kurzfristig das klimaschädliche Gas CO2 zu binden in der Hoffnung, dass die gewonnene Zeit für politische Lösungen genutzt wird.
“Ein erwachsener Baum zieht jährlich etwa zehn Kilogramm reines Kohlendioxid aus der Atmosphäre. 1000 Milliarden Bäume könnten also 25 Prozent aller menschengemachten CO2-Emissionen neutralisieren und so dabei helfen, den globalen Temperaturanstieg unter der 2-Grad-Linie zu halten.” [Felix Finkbeiner. Stiftung Plant-for-the-Planet]
Schon seit Jahren spenden wir im Rahmen der mit dem sachsen-anhaltinischen Umweltministerium, der Hochschule und der MHKW Rothensee GmbH organisierten Fachtagung Siedlungsabfallwirtschaft Bäume an die Kinder- und Jugendinitiative Plant-for-the-Planet. Auch zu privaten Anlässen spende ich regelmäßig an diese sinnvolle Initiative.
Die Realität im nahen Umfeld, speziell im direkt erlebbaren Magdeburg sieht jedoch katastrophal anders aus (siehe anliegende Auswahl an Pressemitteilungen). Nach dem Sturmtief Paul habe ich versucht, vor dem Ratswaagehotel und auf dem Universitätsgelände Nachpflanzungen zu organisieren. Während an der Universität eine Robinie nachgepflanzt werden konnte (https://www.ovgu.de/Universit%C3%A4t/Im+Portrait/Profilierungsschwerpunkte/Third+Mission_+Diversity+_+Nachhaltigkeit/Ein+neuer+Baum+f%C3%BCr+eine+neue+Zukunft.html ) gestaltete sich ein Nachpflanzung auf dem Ratswaageplatz äußerst schwierig und konnte nur durch eine Eingabe im Stadtrat und ggf. ein gemeinschaftliches Anschreiben der Tagungsveranstalter durchgesetzt werden und ist nun für Ende 2018 angekündigt.
Welches Projekt ist daraus entstanden?
Zwischen Weihnachten und Silvester kam mir die Idee für ein Baumspiel, das die entstandenen Eindrücke „verarbeitet“ und das auch Erfahrungen aus einzelnen Projekten aufnimmt, die beweisen, dass durch Engagement Neupflanzungen zu erreichen sind.
Ein Exemplar des Spiels wurde angefertigt sowie in der Familie und mit Kollegen getestet und erweitert. Eine Runde dauert zwischen 15 und 25 Minuten. Geeignet war das Spiel auch für die 7jährige Enkelin. Die 3jährige Enkelin hat immerhin mitgewürfelt.
Die Spielanleitung, ein Spielplan und Entwürfe für Projekt-, Fragen- und Ereigniskarten sowie Ignoranz- und Aufmerksamkeitspunkte sind angefügt. Ich habe darauf verzichtet, ein weiteres Spiel zusammenzustellen und als spielfähiges Exemplar beizulegen, kann das aber bei Bedarf gern nachholen.
Es besteht keinerlei kommerzielles Interesse an dem Spiel und es kann frei genutzt und verbreitet werden. Ein Angebot an die Stiftung Plant-for-the-Planet für eine gemeinsame Weiterentwicklung war leider nicht erfolgreich. Interesse an einem Einsatz als Geschenk für Botschafter bei den Plant-for-the-Planet Akademien wäre bei Erstattung der Druckkosten wurde aber bekundet.